Krippenspiel in Aschwarden

Gold, Weihrauch und Möhren

Von Daniela Schilling - 19.12.2020 (Weser Kurier - Die Norddeutsche)

Ulf Preuss und Hauke Scholten haben gemeinsam mit den Kindern des Bauernhofkindergartens Filmszenen aufgenommen und bieten das Krippenspiel ab Heiligabend im Internet an.

Ulf Preuss und Hauke Scholten haben gemeinsam mit den Kindern des Bauernhofkindergartens Filmszenen aufgenommen und bieten das Krippenspiel ab Heiligabend im Internet an. (Christian Kosak)
Ulf Preuss und Hauke Scholten haben gemeinsam mit den Kindern des Bauernhofkindergartens Filmszenen aufgenommen und bieten das Krippenspiel ab Heiligabend im Internet an. (Christian Kosak)

Aschwarden. Weihnachten wird dieses Jahr anders. Nicht nur, weil die Feiern ausschließlich im engsten Kreis stattfinden werden, auch der traditionelle Besuch des Krippenspiels wird für die meisten Menschen ausfallen. Für Ulf Preuss von der evangelisch-reformierten Kirche und dem Landeskirchenmusiker Hauke Scholten gehört der Heiligabend-Gottesdienst mit seiner Darstellung der Weihnachtsgeschichte jedoch zum Fest dazu. Also entwickelten sie die Idee eines Online-Krippenspiels, das den Gottesdienst, Maria, Josef, Esel und Co am 24. Dezember direkt ins Wohnzimmer der Gemeindemitglieder bringen soll. In der Hauptrolle: Kinder und Tiere des Bauernhofkindergartens Aschwarden.

 

Gedreht wurde einen Sonnabend lang in der Scheune und auf den Wiesen des Kindergartens. Vier und fünf Jahre alt sind die kleinen Nachwuchsschauspieler, die in Schäferkleidung an einem Lagerfeuer sitzen oder als Engel zwischen den weidenden Schafen auftauchen. In einer anderen Szene führt Josef, dargestellt vom fünfjährigen Tammo Meits, Maria auf dem Esel die Wiese entlang.

 

Die fünfjährige Amelie Schulz reitet sehr souverän auf dem Tier, denn beide kennen sich gut. Das Kinder und Tiere aneinander gewöhnt sind, war auch einer der Gründe, warum die Kita in Aschwarden als Drehort gewählt wurde. „Wir hätten auch woanders drehen können, doch das wäre ein großer organisatorischer Aufwand gewesen. Hier ist alles da, alle kennen sich und befinden sich in ihrem gewohnten Umfeld“, erklärt Ulf Preuss.

 

Seit Frühjahr produziert Preuss gemeinsam mit seinem Sohn Jannik Onlinegottesdienste für die evangelisch-reformierte Kirche und weiß, was dabei beachtet werden muss. Dazu gehört auch das Einhalten der Vorgaben der aktuellen Corona-Verordnung. Deshalb habe man sich bei der Besetzung bewusst für Kindergartenkinder entschieden, auch wenn dies nur das Drehen von kurzen Szenen möglich macht. „Die Kinder müssen keinen Abstand halten. Dadurch können wir die Szenen ganz normal nachstellen“, erklärt Hauke Scholten. Auch Text mussten sich die Kinder nicht merken. „Das wäre für das Alter zu aufwendig gewesen. Außerdem hätten manche dabei nicht mitgemacht, weil sie für eine Sprechrolle zu schüchtern gewesen wären“, so Kindergartenleiterin Bettina Mittendorf.

 

Besondere Bedingungen also, auf die die Produktion jedoch zugeschnitten wurde. „Wir stellen einzelne Szenen dar und nutzen sie, um die Geschichte zu bebildern“, erklärt Ulf Preuss. Die Basis bildet die in Reimen verfasste Version der Weihnachtsgeschichte des Schriftstellers Thomas Krüger. „Er war sehr angetan von unserer Idee und hat uns sofort die Zustimmung gegeben, seine Geschichte zu nutzen“, berichtet Hauke Scholten. Gelesen wird sie vom Bremer Schauspieler Alexander Hauer. Lena-Marie Harms von der Jugendkonferenz der reformierten Kirchen sorgt für die Liturgie. Hinzu kommen ein Trompeter, vier Chorkinder und Hauke Scholten am Klavier für die musikalische Untermalung. Auch diese Elemente wurden einzeln aufgezeichnet und werden später zusammengeschnitten.

 

Da die Sängerinnen der Kinderchöre „Schwalben“ und „Goldkehlchen“ aus Rekum und Neuenkirchen Abstand halten müssen, wurde eine besondere Szenerie gewählt: eine Adventsspirale auf dem Dachboden der Scheune. Annica und Aemilia Ganser, Lisa Olesen und Mathilda Sauer stehen um sie herum und singen. Dann beginnt eines der Mädchen die Spirale abzuschreiten und zündet Kerzen an. Ein alter Brauch, der auf dem Bauernhofkindergarten wiederbelebt und kurzerhand in das Online-Krippenspiel integriert wurde.

 

Eine der Hauptszenen spielt ebenfalls in der Scheune. Hier wird die Nähe der Location zum Original besonders deutlich, ebenso wie der Spaß, den die Kinder an der Produktion haben. Während draußen der Esel ruft und eine Katze vorbeihuscht, sitzen Maria, Josef, Engel und Co auf den Heuballen vor der Krippe und warten auf die Ankunft der Heiligen Drei Könige. Es wird gelacht, getuschelt und ab und zu gibt es eine Regieanweisung. Schließlich betreten Hanna Cwikler, Johannis Schacht und Lasse von Rahden die Szene, um Gold, Weihrauch und Möhren in die Krippe zu legen. „Bei Myrrhe handelt es sich nämlich über einen Übersetzungsfehler“, erklärt Hauke Scholten schmunzelnd. „Eigentlich waren es schon immer Möhren“.

 

Am 24. Dezember, ab 14 Uhr wird das Krippenspiel auf dem Youtube-Kanal der evangelisch-reformierten Kirche zu sehen sein. Zu finden ist es auch direkt auf der Webseite der Kirche unter www.reformiert.de. Darüber hinaus haben die insgesamt 145 Kirchengemeinden die Möglichkeit, das Video auf den Seiten ihrer Gemeinden einzubinden.

Einigung zeichnet sich ab

Hoffnung für Bauernhof-Kindergarten

Im Streit zwischen dem Bauernhof-Kindergarten Aschwarden und der Gemeinde Schwanewede zeichnet sich eine Einigung ab. Es gibt einen Vorschlag, wie der Kindergarten wirtschaftlicher aufgestellt werden kann.

Tiere gehören zum Programm des Bauernhof-Kindergartens in Aschwarden, der mit der Gemeinde über seine künftige Finanzierung verhandelt. (Christian Kosak)
Tiere gehören zum Programm des Bauernhof-Kindergartens in Aschwarden, der mit der Gemeinde über seine künftige Finanzierung verhandelt. (Christian Kosak)

Aschwarden. Im Streit zwischen dem Bauernhof-Kindergarten Aschwarden und der Gemeinde Schwanewede um Geld zeichnet sich eine Einigung ab. Ein Vorschlag liegt auf dem Tisch. Er sieht unter anderem Kürzungen von Personalstunden und Urlaubstagen für die Kindergarten-Mitarbeiter vor. Im Gegenzug würde die Gemeinde die Zahlungsfähigkeit des Bauernhof-Kindergartens sicherstellen.

 

 

Die Regelungen sind ein Vorgriff auf einen Vertrag zur künftigen Finanzierung der Betreuungseinrichtung, den Gemeinde und Kindergarten aushandeln wollen. Wie berichtet hat die Gemeinde der Einrichtung das monatliche Budget gekürzt, ab August erhält der Bauernhof-Kindergarten 5000 Euro weniger Zuschüsse. Der Kindergarten sieht seine Existenz bedroht. Der Betreiber-Verein habe Überschüsse von 19 000 Euro nicht zurückgezahlt, außerdem Gelder für politisch nicht bewilligte Projekte ausgegeben, begründete die Kommune ihr Vorgehen.

 

 

Julia Bahr, Mitarbeiterin im Kindergarten und zuständig für die Finanzen, bestätigt auf Nachfrage: „2019 haben wir in unserem Haushalt 19 000 Euro weniger ausgegeben, als wir an Zuschüssen erhalten haben.“ Im Kindergarten ist man allerdings der Meinung, die Überschüsse nicht mehr zurückzahlen zu müssen, weil sie schon zurückgezahlt seien. „Aufgrund unserer Überschüsse wurden uns die Zuschüsse für den Haushalt 2020 gekürzt. 207 000 Euro hatten wir beantragt, 178 000 Euro wurden bewilligt“, sagt Bahr. Sie bestätigt auch, dass der Verein Geld für politisch nicht bewilligte Projekte ausgegeben hat. Ein Zugteil einer neuen Kutsche und Nebenkosten für den Ankauf einer Weide seien damit finanziert worden. „Wir haben uns mit der Gemeinde inzwischen geeinigt, dass wir das Geld zurückzahlen“, erklärt Julia Bahr. Es geht um 5600 Euro.

 

 

Die Gemeindeverwaltung hat den Paritätischen Wohlfahrtsverband, in dem der Bauernhof-Kindergarten Mitglied ist, um Vermittlung im Konflikt mit dem Kindergarten gebeten. Der Verband sollte klären, wie der Kindergarten künftig wirtschaftlicher geführt werden kann. „Der Vermittler hat der Gemeinde jetzt einen Vorschlag gemacht, den wir akzeptiert haben“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Jens Bunk.

 

 

Der Vorschlag soll Grundlage sein für einen künftigen Vertrag zwischen Gemeinde und Kindergarten. „Wir werden für das Kita-Jahr 2021/22 einen komplett neuen Vertrag mit dem Bauernhof-Kindergarten aushandeln. Das braucht Zeit. Einige Kernelemente wollten wir als Gemeinde aber vorab festgelegt wissen“, erklärt Bunk. In dem Vorschlag geht es nach seinen Angaben unter anderem um die künftige Personalausstattung des Bauernhof-Kindergartens. Einzelheiten wollte Bunk nicht nennen. Eine Regelung betreffe die Zahl der Urlaubstage für die Mitarbeiter. 30 Tage, wie in kommunalen Kindergärten, sollen es künftig sein. „Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst soll künftig auch für den Bauernhof-Kindergarten gelten. Der Tarifvertrag setzt Obergrenzen für die Bezuschussung der Mitarbeiter-Gehälter durch die Gemeinde“, nennt Bunk einen weiteren Punkt aus dem Vorschlag.

 

Kita spart Personalstunden

„Stimmt der Vorstand des Betreibervereins dem Vorschlag verbindlich zu, werden wir die Liquidität des Kindergartens sicherstellen“, erklärt Jens Bunk. Der Verwaltungsausschuss werde am 27. November dazu beraten. Bettina Mittendorf ist die Leiterin des Bauernhof-Kindergartens. Sie sagt, dass der Kindergarten bereit sei, Personalstunden einzusparen. „Schon jetzt haben wir die Stundenzahl von 117 auf 110 reduziert. Ab Sommer reduzieren wir auf 101 Stunden.“ Was an Stunden wegfällt, könne vielleicht durch verstärktes ehrenamtliches Engagement oder mehr Elternhilfe aufgefangen werden. „Es wird aber auch mehr auf meinen Schultern lasten“, meint die Leiterin.

 

 

Auch bei der Personalbesoldung hat sich der Verein nach ihren Angaben zu Einsparungen durchgerungen. „Bisher haben wir unsere studierten Kräfte adäquat eingestuft. Das werden wir in Zukunft ändern. Wir werden sie nicht mehr ihrer Qualifikation angemessen bezahlen.“ Neben Mittendorf, selbst Sozial- und Heilpädagogin sowie Waldorf-Erzieherin, beschäftigt der Bauernhof-Kindergarten nach ihren Angaben derzeit zwei weitere pädagogische Kräfte. Darunter eine Kindheitspädagogin mit einer Waldorf-Zusatzqualifikation. „Solche qualifizierten Kräfte zu finden ist schon heute nicht selbstverständlich“, sagt Bettina Mittendorf. Ihre Befürchtung: Mit reduzierten Personalkosten werde es noch schwieriger. Ausgaben für Fortbildungen sollen nach ihren Worten ebenfalls reduziert werden.

 

 

Für seine Zugeständnisse erwartet der Kindergarten auch etwas. „Vom zukünftigen Vertrag erhoffen wir uns eine Gleichstellung mit anderen Kindergärten in der Gemeinde. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass wir durch unsere Tiere Mehrkosten haben“, sagt Bettina Mittendorf. „Für den Kindergarten werden die Änderungen an vielen Stellen Einschnitte bedeuten“, meint Julia Bahr. Von dem noch auszuhandelnden Vertrag verspricht sich der Verein nach ihren Worten aber, was er jetzt nicht hat: Planungssicherheit. „Künftig wird klar geregelt sein, wie viele Stellen und Personalstunden uns zur Verfügung stehen und wie hoch der Zuschuss der Gemeinde ist. Wir müssen nicht mehr jedes Jahr aufs Neue bangen, ob wir die Gelder, die wir beantragen, auch bewilligt bekommen.“

Bauernhofkindergarten vor dem Aus

Kinder, Eltern und Erzieherinnen des Bauernhofkindergartens in Aschwarden bangen um die Existenz der Einrichtung. Die Gemeinde hat dem Kindergarten die Mittel gekürzt - nicht ohne Grund, so der Bürgermeister.

 

Aschwarden. Alle wollen Esel Niklaus mit Äpfeln füttern. Danach stürmen die Drei- und Vierjährigen in den Stall, um zu zeigen, wo ihre Ziegen und Hühner wohnen. Der Bauernhof-Kindergarten sei einmalig in Deutschland, sagt Kindergartenleiterin Bettina Mittendorf. So einmalig wie der Kindergarten dürfte auch der Streit sein, den der Betreiber-Verein derzeit mit der Gemeinde führt. Die hat dem Kindergarten das Budget gekürzt – nachdem Überschüsse laut Gemeinde nicht zurückgezahlt und Steuergelder für Projekte ausgegeben worden seien, die politisch nicht genehmigt waren. Es geht angeblich um rund 25 000 Euro. Ein Kindergarten vor dem Aus.

 

Wenn man Leiterin Bettina Mittendorf und Mitarbeiterin Julia Bahr zuhört, gewinnt man den Eindruck, dass der 2006 gegründete Bauernhof-Kindergarten am Rande der Gemeinde politisch nie gewollt war. Dabei habe das Konzept der Einrichtung deutschlandweit Seltenheitswert: „In anderen Bauernhof-Kindergärten dürfen Kinder dem Bauern nur mal über die Schulter gucken“, sagt die Kindergartenleiterin. In der Osterstader Marsch hingegen sei der Kindergarten ein Bauernhof. Alle Produkte, die erwirtschaftet würden, würden auch von den 25 Kindern und neun Mitarbeitern verwendet: Vom selbst gezogenen Kürbis bis zur Wolle der Kindergarten-Schafe. 

 

Umso überraschter war der Kindergarten-Vorstand, als im Juni Post aus dem Rathaus kam: Damit wurde ab Juli eine monatliche Kürzung der Zuschüsse um 5000 Euro angekündigt. Julia Bahr: "Es kam uns vor wie eine Strafsanktion.“ Die Entscheidung der Gemeinde stelle den Kindergarten vor eine existenzbedrohende Situation. "Mit dem Oktober werden wir unseren Kontokorrentrahmen von 15 000 Euro ausgereizt haben."

 

Den Oktober schafft der Verein nach eigener Darstellung nur mithilfe von Spenden. Danach sei Schluss. „Ab November können wir nicht mehr existieren. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagt Mittendorf. Ein Anwalt sei eingeschaltet, Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen die Schwaneweder Verwaltung eingereicht. Ohne eine Freigabe einer sofortigen Zahlung von 5000 Euro werde der Kindergarten seinen laufenden Verpflichtungen nicht nachkommen können, betroffen seien insbesondere Personalkosten.

 

Die beiden Frauen verstehen nicht, wie die Gemeinde tatenlos zusehe, wie der Kindergarten in die Insolvenz rutsche. „Zumal in Schwanewede 50 Kindergartenplätze fehlen“, sagt Julia Bahr. Sogar Familien aus München und Köln zögen bewusst nach Aschwarden, um dem eigenen Nachwuchs den Besuch des Bauernhof-Kindergartens zu ermöglichen. Die Eltern des Bauernhof-Kindergartens haben sich bereits mit einem Brief an Bürgermeister und Fraktionsvorsitzende gewandt.

 

Als der Kindergarten gegründet wurde, habe es genug Kindergartenplätze gegeben, berichtet Schwanewedes Bürgermeister Harald Stehnken. Diese seien inzwischen auch in Schwanewede Mangelware, weshalb die Gemeinde 170 neue Plätze schaffe. Dennoch solle der Bauernhof-Kindergarten als zusätzliches, alternatives Angebot bestehen bleiben. Der Wille, die Einrichtung zu fördern, spiegele sich seit Jahren in den hohen Ausgaben der Gemeinde für dieses Alternativangebot wider. Nach Angaben von Stehnkes Vertreter Jens Bunk wird ein Bauernhofkindergarten-Kind von der Gemeinde mit gut 800 Euro monatlich bezuschusst. Dies sei in etwa der Betrag, mit dem die betreuungsintensiveren Krippenkinder in kommunalen Kindergärten bezuschusst werden.

 

Dass die Gemeinde dem Kindergartenverein nun trotzdem das monatliche Budget gekürzt hat, dafür gibt es offenbar gleich mehrere Gründe. Hauptgrund war nach Angaben der Verwaltung eine Auflistung des Bauernhof-Kindergartens seiner Ausgaben und Einnahmen in 2018. Demnach hatte der Verein weniger ausgegeben als eingenommen. Die Rede ist in der Verwaltung von Zuschüssen in Höhe von rund 19 000 Euro, die der Verein an die Gemeinde zurückzahlen müsste. Die Gemeinde vermutet, dass auch in den Folgejahren Überschüsse erwirtschaftet wurden.

 

Die Kindergartenleitung habe jedoch dem Rathaus gegenüber deutlich gemacht, dass der Verein keine Rückzahlung leisten könne. Stehnken: „Wir tun alles, um den Kindergarten zu erhalten. Aber die Frage ist, wie viel Geld darf man geben. Es sind Steuergelder.“

 

Die Verwaltung hat den Paritätischen Wohlfahrtsverband inzwischen um eine Mediation gebeten. Der Paritätische soll klären, wie sein Verbandsmitglied in Zukunft wirtschaftlicher geführt werden könne. „Wir müssen unsere Ausgaben vor dem Rechnungsprüfungsamt verantworten“, betont der Bürgermeister.

 

Ein Thema werden bei den Gesprächen Ausgaben des Kindergartens sein, die die Gemeinde ausdrücklich nicht bewilligt haben will. Laut Verwaltung geht es um rund 5600 Euro, die unter anderem für eine abgelehnte Kutsche und Kaufnebenkosten eines abgelehnten Weidenankaufs angefallen und der Gemeinde in Rechnung gestellt wurden.  

 

Unglücklich ist die Verwaltung auch damit, dass der Verein die Besoldung seines Personals nach eigenem Gutdünken festgelegt habe. „Der Verein hat das Personal wesentlich höher eingruppiert, als das bei Bediensteten von Gemeinden und Kirchen üblich ist“, erläutert Stehnken. Zudem erhielten die Mitarbeiter nach Recherchen der Gemeinde 60 freie Tage jährlich. In anderen Einrichtungen seien 40 Tage üblich.   

 

Der Alltag im Kindergarten läuft derzeit noch fast unverändert. Pia (4) lässt sich von Bettina Mittendorf an diesem Morgen ein noch warmes Hühnerei an die Wange drücken. Neben den Hühnern sollte eigentlich am Wochenende ein zweiter Esel Quartier beziehen. Doch bisher fehlte das Geld, die Box auszubauen. Die Gemeinde weigert sich zu zahlen, da der Verein mitgeteilt hat, dass er ohne finanzielle Hilfe nicht weiter bestehen könne. Den Esel hat der Verein aber schon gekauft – mit dem Geld der Gemeinde. Ein Esel ohne Stall. Bettina Mittendorf wusste bisher nicht, wie sie das Problem lösen soll.

 

9.300 Euro für gemeinnützige Projekte

Regionalbeirat der Volksbank eG unterstützt Projekte in der Region

03.01.2020 (Das BLV)

Foto: FR
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REGION – Bereits seit 2011 vergeben die vier Mitglieder-Regionalbeiräte der Volksbank eG zweimal pro Jahr eigenständig Fördergelder an gemeinnützige Vereine und Institutionen in der Region. Kürzlich konnte Jan Hinken, Genossenschaftsmitglied und Sprecher des Regionalbeirates 3 „Osterholz-Scharmbeck-Neuenkirchen“ gemeinsam mit Sascha Ringe aus der Marketingabteilung der Volksbank eG Osterholz Bremervörde Förderungen für acht gemeinnützige Projekte in einer Gesamthöhe von 9300 Euro übergeben. In gemütlicher Atmosphäre des Hofcafés in Hülseberg be-richteten die Spendenempfänger über Ihre vielfältigen Investitionen und Vorhaben.

... Ganz im Sinne des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit steht das aktuelle Projekt des Bauernhofkindergartens Aschwarden. Auf einer neu erworbenen Fläche möchte man im Frühjahr gemeinsam mit den Kindern junge Obstbäume pflanzen und eine Blühwiese anlegen. Hierfür erhält der Kindergarten ebenfalls 750 Euro von den Genossenschaftsmitgliedern. ...