Das Königsjahr

Vorschulerziehung – Schulreife
Eine verfrühte und oft einseitig intellektuelle Beanspruchung der Entwicklungskräfte des Kindes kann die nachhaltige Schwächung der seelischen, sozialen und geistigen Fähigkeiten zur Folge haben.

Es ist für die älteren Kindergartenkinder von großer Bedeutung, dass sie sich in diesem Entwicklungsabschnitt selbst als diejenigen erleben, die das Kindergartenleben schon kennen, die einen gewissen Überblick haben, die sprachlich und gedanklich schon etwas „können“. Deshalb heißt das letzte Kindergartenjahr der Sechsjährigen auch das „Königsjahr“. Sie genieße nun besondere Rechte, aber auch Pflichten gegenüber sich selbst und der Gemeinschaft.

Gerade diesen Reifeprozess sollten Kinder noch im Kindergarten erleben, da es für die Entwicklung des Selbstvertrauens in die eigenen Kräfte von größter Bedeutung ist.

Sie bekommen gezielte spezielle Aufgaben und Aufträge. Über einen längeren Zeitraum führen sie handwerkliche und künstlerische Tätigkeiten aus, lernen Kinderharfe spielen, üben sich in Konzentration und Ausdauer mit diesen Tätigkeiten, während die anderen Kinder spielen. So lernen sie sich nicht ablenken zu lassen und Arbeiten und Aufträge zu Ende zu führen.

Entwicklung der 5-7jährigen

Es ist eine störanfällige Zeit.
In diesem Alter schwanken zwischen klein sein und groß werden: und das macht ängstlich.
Die Menschen um sie herum werden irgendwie fremd. Die Kinderseele wird jetzt nur Frage.
Kinder in diesem Alter haben eine innere Flut von Bildern, die sie bewältigen müssen.
Märchen helfen den Sturm der inneren Bilder zu bewältigen.
Es ist wichtig die Kinderängste ernst zu nehmen.
Es lernt Gefühle differenzierter wahrzunehmen. Da wo es diese vorher als Bauchschmerz eingeordnet hat, wird das Gefühl klarer und heißt jetzt Angst…
Es beginnt sich auch für seine Gefühle zu interessieren.
Beginnt sich vom Anderen als Getrennt wahrzunehmen. Zeitpunkt für ein eigenes Zimmer, für das Schlafen im eigenen Zimmer.
Sie möchten nun respektvoll als Individuum gesehen werden, als unverwechselbare Individualität wahrgenommen werden.
Das Urbedürfnis: „Sieht mich jemand?“ erweckt.
Künstlerisches Arbeiten, kreatives Arbeiten, Plastizieren, Sand Wasser helfen den Kindern.
Kleine Veranwortungsbereiche können ihnen nun übertragen werden.
Sie möchten Selbstwirksamkeit erleben.
Jetzt erweckt das Bedürfnis nach einem Geheimnisbereich.

„Kindergartenvorpubertät“ wird dies Zeitspanne gerne genannt.
Diese Zeit bedarf des besonderen Schutzes, aber auch Konflikte sollten ausgetragen werden können. Sozialverhalten entsteht aus Konfliktsituationen (und nicht mit friedenspädagogischen Ansprüchen).